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Historie

1906gründeten die früheren Arbeitskollegen Ingenieur Peder Andersen Fisker P.A. Fiskerund Werkmeister Hans Marius Nielsen die Firma Fisker & Nielsen in Frederiksberg bei Kopenhagen. Produziert wurden anfangs überwiegend kleine Elektromotoren für Kaffeemühlen, Ventilatoren, Bohrmaschinen und Werkzeugmaschine. Die Vision von Fisker war von Anfang an ein internationales Unternehmen, das seine Produkte in die ganze Welt liefert. Der Durchbruch kam, als er einen bahnbrechenden Staubsauger entwickelte, der nur 17,5 Kilogramm wog und von einer einzigen Person bedient werden konnte. Seinerzeit waren andere Reinigungsmaschinen noch riesig und benötigten zur Bedienung vier Personen.
1910Nilfisk-Staubsauger von 1910lies Fisker seine in Europa einzigartiges Produkt patentieren. Als Handelsname wurde die Telegrammanschrift „Nilfisk“ gewählt was sich jedoch für den späteren Export wegen der in manchen Ländern schwierigen Aussprache als unglücklich erwies.
1911verlies H.M. Nielsen die Firma gegen eine Abfindung von 25.000 Kronen da er sich nicht weiter mit Staubsaugern beschäftigen wollte. Der Firmenname wurde jedoch aus Kostengründen beibehalten. Gleichzeitig begann Fisker mit dem Export seines Produktes und erreichte im gleichen Jahr einen Exportanteil von 50 %.
1914mit Ausbruch des ersten Weltkrieges stagnierte der bisherige Exportumsatz vor allem in England, Deutschland, Österreich und Frankreich. In Folge suchte P.A. Fisker nach einem krisensicheren Produkt welches er alternativ produzieren konnte. Als intellektuelle Herausforderung konstruierte der ausgebildete Lehrer und Elektroingenieur ein eigenes Motorrad.
1916stellte er seinen Motorradprototyp in Kopenhagen der Öffentlichkeit vor. In den folgenden zwei Jahren wurden weitere Prototypen hergestellt.
1919,kakkelovnsrørP.A. Fisker fühlte sich mittlerweile von den Berichten über „sich und sein namenloses „hausgemachtes Vier-Zylinder-Motorrad“ provoziert sodass er einen, dieses Mal verkaufsgünstigeren Namen ersann. Die ersten neun „NIMBUS“ Motorräder, vom Typ A, im Volksmund auch als „Kakkelovnsrøret“ Ofenrohr bezeichnet, wurden verkauft.
1920wurde das Unternehmen zur Kapitalbeschaffung in eine Aktiengesellschaft (A/S) umgewandelt.
1921beteiligte man sich zu Werbezwecken an mehreren Langstreckenrennen. Siege erreichte man z.B. auf den Strecken Rom – København, Paris – København, Berlin – København was sich gleichzeitig sehr positiv auf Ansehen und Verkaufszahlen auswirkte. Bis Ende 1921 waren 70 Maschinen ausgeliefert. Zum Jahresende
1923konnten die Auslieferung weiterer 420 Maschinen an die Kunden vermerkt werden.
1925wurde der „Nimbus Club“, eine Vereinigung der „Ofenrohr“-Besitzer gegründet.
1929stellte P.A. Fisker die Produktion nach 1252 produzierten Maschinen ein.
In den Folgejahren wurde der Firmenchef von seinem ältesten Sohn Anders, welcher mittlerweile als Ingenieur vierundzwanzigjährig selbst in das Unternehmen eingestiegen war, gedrängt doch gemeinsam mit ihm als leidenschaftlichem Motorradfahrer ein neues Motorrad zu entwickeln.
1932gelang es Anders Fisker seinen Vater und den Aufsichtsrat zu überzeugen die Produktion einen neuen Motorrades aufzunehmen. Eine jährliche Produktion von bis zu 1000 Motorrädern per Anno sollte das Ziel sein.
1933im Mai wurde der erste Prototyp dem Vorstand und der Öffentlichkeit vorgestellt und im Juni.
1934Modell C 1934konnten die ersten Motorräder an die Kundschaft ausgeliefert werden. Schnell hatte die dänische Bevölkerung auch für das neue Modell einen Spitznamen. Sie wurde aufgrund ihres Fahrgeräusches liebevoll „Humblebi“ Hummel genannt. Wegen ihrer Zuverlässigkeit wurde sie alsbald auch von der Polizei, der Post und dem Militär genutzt. Die Verkaufszahlen erreichten annähernd 1000 Motorräder pro Jahr.
Ständige Weiterentwicklung und Verbesserung während der Bauzeit machte die NIMBUS auch bei Gewerbetreibenden überaus beliebt. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg war jedes zweite Motorrad auf Kopenhagens Straßen eine Nimbus.
Die neue Nimbus zeichnete sich durch für damalige Zeiten fortschrittliche Konstruktionen aus. Hierzu gehörten u.a.

- Vierzylinderblock aus einem Guss\\- obenliegende Nockenwelle
- Cross-flow-Zylinderkopf mit halbkugelförmigen Brennräumen und schräg stehenden Ventilen
- Zündverstellung mit Fliehgewichten und Batteriezündung
- Flachlenker mit integriertem Licht- und Hupenschalter und eingelassenen Instrumenten
- als Königswelle ausgebildete Lichtmaschine mit gleichzeitigem Antrieb der Ölpumpe
- Zuverlässige elektrische Anlage mit Laderegler
- Zündspule und Verteiler in einer Einheit direkt vor der Nockenwelle
- Teleskopgabel patentiert noch vor BMW

Als eine Schritt rückwärts wurde jedoch teilweise die fehlende Hinterradfederung betrachtet. Da zu Zeiten der Konstruktion jedoch einzelne Stoßdämpfer noch nicht erfunden waren war eine andere Konstruktion mit Kardanwelle sehr aufwendig. Die ungefederte Lösung war jedoch sehr stabil und das Hinterrad konnte innerhalb weniger Minuten aus- und eingebaut werden. Dieses Konstruktion wurde daher bis zum Produktionsende nicht verändert.

Die anfänglich verbaute Drehstromlichtmaschine wurde sehr früh durch eine stärker Gleichstromlichtmaschine ersetzt.
Die in den ersten Motorrädern verbaute Druckschmierung der unteren Pleuelaugen wurde gleichzeitig mit der Drehstromlichtmaschine werksseitig gegen einen geringes Entgelt durch ein Düsensystem getauscht.
Die mangelnde Bremswirkung der angeflanschten 150 mm Vorderradbremse wurde durch die Umrüstung auf eine 180 mm Vollnabenbremse wesentlich verbessert.
1939wurde die Vorderradfederung von einer Reib- in eine ölgedämpfte Variante umgestellt.
Während des zweiten Weltkrieges minimierte man absichtlich die Belegschaft was wiederum dazu führt dass bis 1945 nur etwa 600 Nimbusse hergestellt werden konnten und somit keine größere Anzahl an die deutsche Wehrmacht abgegeben werden konnte. Anders Fisker, Sohn des Firmengründers übernahm das Unternehmen.
1946begann man wieder Arbeitskräfte einzustellen jedoch war die Suche nach geeigneten Fachkräften und Lieferanten schwierig. Man musste für die vorher von der Fa. RIEMANN bezogenen Scheinwerfer und Hupen einen Ersatzlieferanten finden. Als Nachfolger für Scheinwerfer fand man die Fa. HELLA und nach ihrem Wiederaufbau für Tachometer die Firma VDO. Für das Militärmodell lieferten LUCAS die Scheinwerfer und SMITHS die Tachometer. Auch der Ankauf von Farben war Anfangs schwierig sodass das Modell „Sport“ anstatt in Tivoliblau nun in Aquamarinblau ausgeliefert wurde. Gummierzeugnisse wie Batterien und Reifen waren teilweise überhaupt nicht lieferbar sodass ein Teil der Produktion ohne diese ausgeliefert wurden. Man zog diese Artikel werksseitig vom Verkaufspreis ab und überließ es dem Kunden sich die Teile auf dem Schwarzmarkt zu beschaffen.
1948Modell C 1948|hatte sich die Situation wieder normalisiert und man brachte ab der Nr. 7501 eine Nimbus mit großen Veränderungen auf den Markt.

- Das Vorderrad wurde nun von einer Teleskopgabel gefedert.
- Der Scheinwerfer war nun an den Gabelholmen befestigt.
- Der Tacho (Smith’s) befand sich rechts an den nun im Scheinwerfer.
- Alle Modelle waren nur noch fußgeschaltet.
1950- erhielten die Sättel eine Gummifederung.
- Der VDO-Tacho wanderte in das Lampengehäuse.
1953Die Kipphebelböcke wurden mit Gummi gegen die Kipphebel abgedichtet.
In den Folgejahren wurden einige, aus Kosten- oder technischen Gründen nie zur Serienreife entwickelte Änderungen konstruiert. Hierzu gehörten z.B.

- gekapselte Ventile
- Hinterradfederung
- 2-Zylinder-Motor
- Drehschiebersteuerung
1954wurde vom zweiten Firmenzweig der Verkauf des 1.000.000sten Staubsaugers vermeldet.
1959wurde nach nunmehr 13.966 hergestellten Maschinen, dem rapidem Umsatzeinbruch in den letzten Fertigungsjahren geeschuldet, die Produktion der kompletter Motorräder offiziell eingestellt. Eine komplette Neuentwicklung war, auch unter dem Gesichtspunkt des geänderten Käuferverhaltens, wirtschaftlich keinesfalls sinnvoll. Im gleichen Zeitraum beendeten auch in Deutschland sehr viele Motorradhersteller ihre Produktion aus wirtschaftlichen Gründen, da auch sie keine Absätze mehr hatten. Der aufkeimende Wohlstand der Bevölkerung verlangte nun nach einem Auto.
1960verlies die letzte NIMBUS die Fabrik im Peter Bangs Vej 30. Für die an Behörden verkauften NIMBUSse mussten für die nächsten 15 Jahr noch Ersatzteile vorgehalten werden.
1964verstarb der an der Entwicklung der Nimbus-C maßgeblich beteiligte Anders Fisker, Sohn des Firmengründers, 56-jährig an Multipler Sklerose.
1974wurde der „DANMARKS NIMBUS TOURING“ gegründet. Die in ihm organisierten Mitglieder kümmern sich vielfältig um die Belange rund um die Nimbus. Es wird z.B. ein Museum unterhalten, Treffen und verschiedenste Touren organisiert oder auch die Nachfertigung von Gussteile nach Originalformen veranlasst.
1975mit Ablauf der Ersatzteilversorgungspflicht musterten das Militär und die Polizei ihre verbliebenen Nimbusse aus. Im gleichen Jahr verstarb der Firmengründer P.A. Fisker im Alter von einhundert Jahren.
1991wird NILFISK Bestandteil der NKT-Holding welche aus der Nordiske Kabel- og Traadfabriker A/S hervorgeht. Dieses 1891 gegründete Kabel- und Drahtwerk in Frederiksberg war schon immer Lieferant von Drahterzeugnissen für Fisker & Nielsen.
HeuteÜber 100 Jahre nach Vorstellung des ersten „Ofenrohres“ hält das heute als NILFISK weltweit produzierende Unternehmen nicht nur den Titel eines Weltmarktführers auf dem Bodenreinigungsgerätemarkt sondern kann sich gleichzeitig auch noch damit rühmen dass von allen ihren produzierten Motorrädern noch über 50 Prozent existieren und fahrfähig sind. Allein in Dänemark sind noch etwa 4300 Nimbusse für den Straßenverkehr registriert. Dort geht jedoch auch auf Grund der Rückmeldungen von Mitgliedern aus anderen Staaten von einer Gesamtzahl weltweit existierender Nimbusse von über 7500 Exemplaren aus.
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